Das Erfolgsgeheimnis des Puppentheaters 🎪
Moin!
„7 Mal, Papa! 7 Neinhörner hab ich gezählt“
Eigentlich wollte ich die Töchter nur auf der kurzen Strecke zum Einkauf beschäftigen (oder besser gesagt wach halten). Aber das wir umgerechnet pro Kilometer ein Schild sehen würden, hat mich dann doch verblüfft.
„Vielleicht mache ich daraus einen Newsletter“, dachte ich mir, bevor wir auf den Parkplatz einbogen wo die Schilder 8 und 9 hingen.
Zeitsprung, 2 Wochen später. Das Puppentheater ist mittlerweile bei uns im Dorf angekommen, das Festzelt ist aufgebaut und Vorführungen gut besucht.
Aber warum eigentlich? Und was kann man sich als Agentur vielleicht sogar von den Puppenspielern abschauen? Wir schauen uns gerne große, erfolgreiche Unternehmen an, um ihnen nachzueifern. Aber manchmal lohnt sich auch der Blick auf die kleinen Traditionsunternehmen (das Puppentheater Lauenburger gibt es seit 1829).
Deswegen heißt es in der heutigen Flaschenpost „Vorhang auf für die Marketing-Tricks der Puppenspieler“:
1. Zielgruppengenaues Marketing
Die Plakate werden frühzeitig an strategisch günstigen Stellen wie vor unserem Kindergarten, der Grundschule und auf Parkplätzen der umliegenden Supermärkte aufgehängt (aber nicht vor dem Fitness-Studio).
Da Werbung im Kindergarten nicht gern gesehen wird, gibt es nur ein kleines Schild mit dem Hinweis, dass man sich Rabattkarten bei der Kindergarten-Leitung abholen kann – eine Win-Win-Situation.
–> Beginnst du frühzeitig mit der Vermarktung deines Produkts / deiner Leistung? Oder erst, wenn es „fertig“ ist? Welche Kooperationen ermöglichen es dir, ein größeres Publikum zu erreichen?
2. Kundenorientierung und Exklusivität
Wenn ich an Puppentheater denke, dann denke ich natürlich an den Kasperle. Aber wäre ich bereit, dafür 12 bzw. 14 Euro pro Person zu zahlen? Vermutlich nicht.
Stattdessen werden die Rechte für aktuelle Kinderbuch-Bestseller gesichert und aufgeführt, wie aktuell das Neinhorn von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn. Wir haben beide Neinhorn-Bücher zu Hause und lieben sie. Dafür bin ich auch bereit, mehr Geld auszugeben.
–> Welche Produkte und Leistungen sind derzeit gefragt? Wie kannst du dein Portfolio sinnvoll erweitern, vielleicht sogar ein Premium-Angebot kreieren?
3. Kundenzufriedenheit und Kundenbindung
Im Sommer kommt das Puppentheater. Manchmal sogar 2 Mal. Wir waren schon bei Petersson und Findus und dem Grüffelo und da es uns beide Male gefallen hat, standen die Chancen gut, dass wir auch dieses Jahr wieder hingehen würden – vorausgesetzt, es gibt eine Vorstellung, die wir noch nicht kennen.
Über die Jahre hat sich das Puppentheater bei uns im Ort einen loyalen Kundenstamm aufgebaut, der so lange wieder kommt, bis die Kinder zu alt dafür sind denken, zu alt dafür zu sein.
–> Wie kannst du Bestandskunden halten? Welche weiteren Produkte oder Leistungen könnten sie benötigen?
4. Begrenztes Angebot
Das Puppentheater ist für insgesamt 10 Tage bei uns, spielt aber nicht täglich, sondern nur von Freitag bis Sonntag und auch nur eine Vorstellung pro Tag. Diese künstliche Verknappung sorgt dafür, dass alle Vorstellungen sehr gut besucht sind.
In Kiel hingegen bietet das Puppentheater deutlich mehr Vorstellungen an, weil dort die Nachfrage auch größer ist. Aber es wird stets versucht, nur so viele Vorstellungen anzubieten, dass jede Vorstellung gut besucht ist.
–> Kannst du dein Angebot begrenzen? Beispielsweise durch zeitlich begrenzte Angebote oder limitierte Auflagen?
Wenn das Puppentheater die Punkte 1 bis 4 richtig macht, dann ist es ziemlich einfach neue Kunden (sogar in anderen Städten) zu gewinnen. Denn dann ist jede Vorstellung ein Erlebnis, das man gerne weitererzählt.
Andererseits ist es wichtig, den „Sweet-Spot“ zu treffen: zu viel Werbung nervt nur noch, das falsche Programm lockt keine Zuschauer und wenn das Zelt zu leer ist oder aber aus allen Nähten platzt, dann wird sich das auch negativ auf das Erlebnis auswirken.
Ich wünsche dir eine sonnige Restwoche!
Erstma'
Dennis