Datenschutz vs Online-Marketing - Teil 2: Das sind unsere Rückbaumaßnahmen
Hey,
heute soll es wie versprochen um die Rückbaumaßnahmen gehen, die wir seit ein paar Wochen für unsere Agenturpartner durchführen. Maßnahmen, von denen ein paar jetzt schon notwendig sind. Aber auch ein paar, die in Zukunft mit großer Wahrscheinlichkeit notwendig werden.
Aber bevor es losgeht, noch der leider notwendige Hinweis: Ich schildere hier nur unsere Erfahrungen. Ich bin kein Anwalt und kenne mich mit dem Thema Datenschutz immer noch zu wenig aus, um sagen zu können, dass du das so oder so machen musst. Im Zweifel kontaktierst du besser eine Kanzlei mit entsprechendem Schwerpunkt auf Datenschutz.
Wie alles begann: Ich hatte zwar in den vergangenen Monaten immer wieder mit Agenturen über Datenschutz und den damit verbundenen Einschränkungen für das Online-Marketing gesprochen. Aber erst als ein Kunde es mit der folgenden Frage auf den Punkt brachte, machte es auch bei mir Klick:
„[…] das heißt, wir müssen für jeden Drittanbieter den wir einsetzen, streng genommen zuvor eine Erlaubnis einholen?!?“
„Ja. Streng genommen ist das so.“
Zum Glück hatte ich über den Flurfunk kurz zuvor gehört, dass Nicky Hoff mit ein paar Kollegen an einer passenden Erweiterung arbeitet und schrieb ihn kurzerhand an. Die Erweiterung war zu diesem Zeitpunkt fast fertig (mittlerweile ist sie es) und er erklärte sich bereit, einem Kunden und mir eine persönliche Einführung in Contao Consent zu geben.
Gleich zu Beginn bestätigte uns Nicky, was wir schon befürchtet hatten: Nicht nur die offensichtlichen Dienste wie Google Analytics oder das Facebook Tracking erfordern ein Einverständnis. Auch weniger offensichtliche Drittanbieter wie Youtube oder Google Maps sollten erst nach Einverständnis aktiviert werden (und damit Daten an den Drittanbieter übermitteln).
Nach der 60-minütigen Präsentation war uns klar, dass es eigentlich nur 2 Möglichkeiten gibt: Entweder wir setzen Nicky's Erweiterung ein oder wir entfernen bzw. ersetzen alle kritischen Drittanbieter.
Da beide Entscheidungen mit Kosten verbunden waren, gab die Agentur die Infos an die Kunden weiter. 2 Kunden haben sich bereits gegen ein Consent-Tool entschieden, bei den anderen Kunden steht eine Entscheidung noch aus.
Vielleicht denkst du dir jetzt:
„Mensch Dennis, jetzt komm endlich auf den Punkt. Welche Rückbaumaßnahmen habt ihr getroffen und was muss ich bei meinen Kundenprojekten beachten?“
Dazu komme ich gleich noch. Mir war es einerseits wichtig, dass du verstehst, woher ich mein Wissen habe. Andererseits dass die Rückbaumaßnahmen nicht die einzige Möglichkeit ist, die du hast. Du kannst auch einfach die Erweiterung von Nicky einsetzen. Ich werde übrigens nicht dafür bezahlt, das zu sagen und bekomme auch keine Provision, wenn du die Erweiterung kaufst. Sie ist einfach sehr gut durchdacht und das finde ich unterstützenswert.
Jetzt aber. Diese Rückbau-Maßnahmen haben wir vorgenommen:
- Wir haben Google Analytics durch eine selbstgehostete Matomo-Instanz ersetzt. Matomo lässt sich so konfigurieren, dass es den aktuellen Datenschutzbestimmungen entspricht und ohne Cookies auskommt. Dadurch sind die Besucherstatistiken zwar weniger genau, aber in den meisten Fällen reicht das vollkommen aus.
- Google Maps haben wir entweder durch eine statische Standortkarte ersetzt oder komplett entfernt. Ganz ehrlich?! Wer wissen möchte, wo ein Unternehmen auf der Karte genau ansässig ist, kann auch direkt bei Google Maps schauen.
- jQuery wird nicht mehr über das CDN sondern lokal geladen.
- Webfonts und Iconfonts werden selbst gehostet.
- Statt Vimeo- und Youtube-Einbettung werden die Videos nun selbst gehostet.
- Und zu guter Letzt haben wir die Datenschutzerklärung angepasst und den Cookie-Hinweis entfernt.
Für die bisherigen Kundenprojekte nicht relevant, aber für dich vielleicht dennoch wichtig: Auch Google Ads und Facebook Tracking-Scripte hätten wir entfernt, wenn wir sie bei den Projekten eingesetzt hätten.
Das war's. Also erstmal.
Wenn du Fragen zu einzelnen Punkten hast oder wenn du Unterstützung bei der Umsetzung benötigst, dann schreib mir gerne eine Mail. Vielleicht gehe ich im nächsten Newsletter nochmal darauf ein, wenn das Interesse groß genug ist. Oder bist du der Meinung, dass ich Unsinn schreibe? Auch das kannst du mich gerne per Mail wissen lassen.
Viele Grüße,
Dennis
PS: Vielen Dank für dein Feedback zum letzten Newsletter. Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal so viel positives Feedback bekommen habe. Vielen Dank auch an diejenigen, die mich darauf hinwiesen, dass die Ansprache nicht geschlechtergerecht ist. Bis ich eine Lösung gefunden habe, werde ich dich erstmal nur mit „Hey“ ansprechen.
PPS: Vielleicht ist dir beim Besuch unserer Website aufgefallen, dass wir die Maßnahmen selbst noch nicht alle umgesetzt haben. Das liegt vor allem daran, dass wir aktuell am Relaunch unserer Website arbeiten. Mit diesem sollen dann auch Google Maps und andere bedenkliche Drittanbieter verschwinden.